Arginin / L-Arginin Aminosäure - Wirkung, Einnahme, Nebenwirkungen
Bodybuilder und Ausdauersportler kennen das Gefühl, während der körperlichen Belastung irgendwann an ihre Grenzen zu stoßen. Sie sind unzufrieden, wenn sie nicht mehr das leisten können, was sie sich vorgenommen haben. Oder anders gesagt: Der vielzitierte „Pump“ lässt während des Trainings nach oder fehlt komplett. Grund dafür kann eine zu geringe Versorgung mit der Aminosäure Arginin sein: Ihr Anteil an einer effektiven Trainingsgestaltung ist nicht zu unterschätzen.
1. Was ist Arginin?
Arginin (oder auch L-Arginin) zählt zu den Aminosäuren, wird aber aufgrund des Vorkommens im Körper als semiessentiell bezeichnet. Das bedeutet, dass es je nach Entwicklungsphase und Gesundheitsstatus vom Körper selbst hergestellt werden kann - leider meist in zu geringen Mengen (semi-optimal)-; zu diesen schlechter versorgten Personen zählen z.B. kleine Kinder und hart trainierende Personen, Menschen mit Krankheit, Verletzung oder viel Stress. In dem Fall kann Arginin jedoch über die Nahrung bzw. Supplements zugeführt werden.
2. Arginin – wo kommt das vor?
Neben der körpereigenen Produktion gibt es zwei künstliche Verfahren, mit denen sich Arginin herstellen lässt. Sie unterscheiden sich im Hinblick auf die Art der Fertigung und die Wertigkeit des Produktes. Beim ersten Verfahren wird auf die hochwertige Arginin-Base zurückgegriffen. Sie besteht aus rein pflanzlichen Stoffen wie Weizen und weist einen hohen Reinheitsgrad auf. Arginin-Base besteht zu 98 bis 100 Prozent aus L-Arginin. Eine weitere Alternative ist die Herstellung auf Basis von Arginin-Hydrochlorid, kurz Arginin-HCL. Es besteht zu 65 bis 85 Prozent aus L-Arginin, der Rest wird aus Entenfedern oder menschlichen Haaren gewonnen. Arginin lässt sich darüber hinaus auch über die Nahrung aufnehmen: Besonders tierische Lebensmittel wie Fleisch und Fisch sind wichtige Arginin-Quellen, aber auch Hülsenfrüchte und Nüsse.
3. Was bewirkt Arginin in meinem Körper?
Die große Bedeutung von Arginin findet sich in den vielfältigen Aufgaben im Körper, denn es ist an zahlreichen Stoffwechselfunktionen beteiligt. So kann es beispielsweise Ammoniak, das giftige Nebenprodukt, das beim Abbau von Proteinen entsteht, durch Umwandlung in Harnstoff beseitigen. Aber auch als Immunstütze und zur Supplementierung bei Gefäßerkrankungen, schweren Verletzungen und diversen Krankheiten hat sich Arginin als effektiv erwiesen.
Sportler-Hilfe...was bringt dir Arginin im Gym?
Noch interessanter für dich ist jedoch die Rolle von Arginin als alleinige Vorstufe von Stickstoffmonoxid (NO), dem kleinsten Botenstoff im Körper und dem chemischen Element, das die Blutgefäße erweitert und für einen massiven "Muskelpump" sorgt. Diese verbesserte Durchblutung der Muskulatur steigert nicht nur das Gefühl einer aufgepumpten Muskulatur, sondern verbessert auch die Zufuhr von Nährstoffen, Sauerstoff und (anabolen) Hormonen - die Leistung wird gesteigert. Durch die verbesserte Versorgung mit Nährstoffen verkürzt Arginin nicht nur die Erholungszeit nach Trainingseinheiten, sondern kurbelt auch Kraftzuwachs, Muskelwachstum und Fettverbrennung an (letzteres durch die Wirkung auf den Energiestoffwechsel). Alle diese Nutzen für dein Training machen Arginin zu einer beliebten Wahl als so genannter Preworkout-Booster.
Die besten Arginin Produkte im Überblick:
Arginin bringt dir konkret:
- Verbesserte Durchblutung
- Immunsteigerung
- Abbau von Schlackenstoffen (Ammoniak)
- Verstärkter Muskelpump
- Verbesserung von Fettverbrennung, Energie
- Muskelaufbau, Kraftzuwachs
- Blutdrucksenkung
Zusätzlich wirkt Arginin positiv auf Libido, Potenz und Haarwuchs.
4. Für wen ist Arginin geeignet?
In erster Linie eignet sich Arginin für Bodybuilder, Kraftsportler und Ausdauersportler, die ihre Leistungsfähigkeit erhöhen möchten. Zahlreiche Studien in den Bereichen Ausdauersport, Kraftsport und Bodybuilding belegen einen positiven Effekt von Arginin auf die Leistung von Sportlern dieser Disziplinen. Zudem gibt es eine Vielzahl medizinischer Untersuchungen, die Arginin eine vorbeugende und heilende Wirkung bescheinigen, beispielsweise im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
5. Wie kann ich Argininmangel vermeiden?
Bei körperlicher Anstrengung reicht die körpereigene Produktion sowie die Aufnahme von Arginin durch entsprechende Nahrungsmittel oftmals nicht aus, um den benötigten Bedarf zu decken. Die Folge eines Arginin-Mangels können eine verminderte Leistungsfähigkeit sein sowie eine reduzierte Libido oder Erektionsstörungen. Vor allem für Sportler, die regelmäßig trainieren, ist es wichtig, auf eine kontinuierliche Versorgung mit Arginin zu achten. Spezielle, hoch dosierte Supplements können hierbei unterstützen. Sie sind in Pulver- oder in Kapselform erhältlich. Wichtig bei der Wahl des passenden Produkts: Unbedingt auf den Unterschied zwischen reinem L-Arginin und Arginin-HCL achten.
6. Kann ich Arginin mit anderen Produkten kombinieren?
Es ist möglich, die Einnahme von Arginin mit anderen Produkten zu kombinieren. Negative Wechselwirkungen mit anderen Supplements sind nicht zu erwarten. Die Einnahme von Arginin zusammen mit Beta Alanin und Creatin ist hier besonders zu empfehlen. Auf dem Markt gibt es zahlreiche Produkte, die auf dieser leistungsstarken Kombination basieren, um einen maximalen „Pump“ zu gewährleisten.
7. Wie viel Arginin brauchst du?
Auch wenn häufig von einer gewichtsabhängigen Dosierung gesprochen wird, ist eine Zufuhr von mindestens 3-5 g Arginin pro Tag empfehlenswert. Viele Hersteller vereinfachen die Anwendung, indem sie Arginin in Kapselform anbieten.
8. Wie sollte man Arginin anwenden?
Um die Preworkout-Wirkung von Arginin zu steigern, wird die Einnahme ca. 30-45 Minuten vor dem Training empfohlen. An trainingsfreien Tagen solltest du dein Arginin-Produkt hingegen vor dem Frühstück einplanen. Ob du Kapseln oder Pulver bevorzugst, achte bei der Einnahme immer auf ausreichend Flüssigkeit, du hast hier die freie Wahl, kannst dein Pulver z.B. auch in deinen Shake vor dem Workout einrühren. Auch wenn häufig über eine sofortige Wirkung berichtet wird, treten einige der positiven Effekte von Arginin erst nach längerer Anwendung von einigen Wochen auf, so dass auch wir eine langfristige Supplementierung empfehlen. Dafür spricht ebenfalls die Unbedenklichkeit von Argin...
9. Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen bei der Einnahme von Arginin?
Obwohl eine Überdosierung nicht empfehlenswert ist - wir sprechen hier von mehr als 30 g am Tag -, konnte die Forschung bislang keinerlei Nebenwirkungen feststellen, d.h. selbst in einer wesentlich zu hohen Dosierung wird Arginin nicht toxisch. Du solltest dich bei der Einnahme jedoch stets an die Vorgaben des Herstellers halten. Wie bei jedem anderen Supplement sollte auch bei der Einnahme von Arginin stets die Dosierungsempfehlung des jeweiligen Produktes beachtet und eingehalten werden. Die empfohlene Verzehrmenge pro Tag beträgt meist drei bis fünf Gramm Arginin. Eine deutliche Überdosierung kann vereinzelt zu Verdauungsproblemen und Magenkrämpfen führen. Ansonsten sind bei einer Einhaltung der Einnahmeempfehlung des jeweiligen Produktes keine Nebenwirkungen bekannt. Aber auch hier gilt: Bei Unsicherheit zur Verträglichkeit sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
10. Fazit
- Arginin ist eine semi-essentielle Aminosäure, die besonders für Kraftsportler und Ausdauersportler geeignet ist, da sie zu einer effektiven und gezielten Leistungssteigerung beitragen kann.
- Arginin lässt sich über die Nahrung aufnehmen: Besonders tierische Nahrungsmittel wie Fleisch und Fisch sind wichtige Arginin-Quellen, aber auch Hülsenfrüchte und Nüsse.
- Die Einnahme von Arginin besitzt auch eine wichtige medizinische Komponente: So lässt sich die Aminosäure zum Beispiel im Hinblick auf die Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems sowie bei Durchblutungsstörungen verwenden. Darüber hinaus steigert Arginin die Potenz und die Libido.
- Es existieren zahlreiche, unterschiedliche Arginin-Produkte – sowohl in Kapsel- als auch in Pulverform.
- Bei der Wahl des richtigen Produktes sollten Sportler auf die Inhaltsstoffe achten – und sich für die höherwertige Arginin-Base und das Arginin-Hydrochlorid (kurz Arginin-HCL) entscheiden.
- Solange man sich an die Einnahmeempfehlungen des jeweiligen Produktes hält, sollten keine Nebenwirkungen auftreten.