Ernährungsprogramm zum Muskelaufbau - Teil 3
Die vorherigen Artikel beschäftigten sich schwerpunktmäßig mit den sogenannten Makro-Nährstoffen (Proteine, Kohlenhydrate, Fette), die - im richtigen Verhältnis dem Körper zugeführt- viele gesundheitsfördernde Effekte haben.
Widmen wir uns jetzt erneut den nicht minder wichtigen Mikro-Nährstoffen. In kleineren Dosen sind auch sie essentiell für verschiedene Körpervorgänge, z.B. für viele Stoffwechselprozesse. Vielen sind die Mikro-Nährstoffe besser bekannt als Vitamine und Mineralien.
Viele von Ihnen denken jetzt sicherlich an die von Ernährungsratgebern häufig wiederholte Empfehlung: Alle Nährstoffe, die Sie benötigen, sind in einem ausgewogenen Speiseplan enthalten! In der Tat, wenn Sie einen sehr genau durchdachten Ernährungsplan befolgen, reich an Gemüse- und Obstvariationen, Getreide, Milchprodukten, Fleisch und Fisch oder Sie möglicherweise qualitativ hochwertige Multivitamin- und Mineralienzusätze wählen, können Sie dies erreichen.
Der Haken bei der Sache: Die meisten sind weit entfernt von einem solchen Idealplan, bzw. greifen zu Multivitaminpräparaten minderer Qualität.
Durchaus verständlich, denn bereits die richtige Wahl der Makros verlangt einige Aufmerksamkeit und Sie sollten sich nicht auch noch ständig mit der Auswahl der wichtigen Gemüse und Vitamine befassen müssen.
Viele Länder haben bereits die Notwendigkeit erkannt, den Nahrungsmitteln bestimmte Nährstoffe - Mineralien und Vitamine - beizugeben. So enthalten viele Vollkornprodukte oder Brote Eisen und Folsäure, in Mineralwasser ist Jod, Salz und Fluorid anzutreffen. Diese Praxis führt zu messbaren, gesundheitsfördernden Resultaten. Vielerorts ist es Standard, Schwangere mit Folsäure (und Eisen) zu versorgen, um Schädigungen des Nervensystems bei Babys vorzubeugen.
Sind denn Zusätze wirklich sinnvoll, wo wir doch alles aus unserer täglichen Nahrung beziehen können?
Ein renommiertes, amerikanisches Gesundheitsinstitut verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass in Amerika die Einnahme von Folsäure, Vitamin B6, B12 und D sehr verbreitet sei. Man bestätigt gleichzeitig den sinnvollen, täglichen Einsatz von Multivitaminpräparaten.
Eine andere Untersuchung legt den Finger auf den wunden Punkt vieler Sport-Ernährungspläne. Die Mehrzahl der analysierten Ernährungsvorgaben blieb deutlich unter dem täglichen Vitamin- und Mineralien-Soll. Umso erstaunlicher, da ja lediglich vom Mindestbedarf die Rede ist. Eine als ideal zu bezeichnende Menge mag deutlich darüber liegen!
Andere Versuchsreihen aus England bestätigen diesen Befund: Die von uns durchschnittlich aufgenommene Menge an Vitaminen und Mineralien reicht schlicht nicht aus. Trotz all der wohlmeinenden Ernährungstipps des vergangenen Jahrzehnts hat die Ernährung vieler Briten deutlich gelitten: Was Obst und Gemüse angeht, konsumieren die Briten gerade mal die Hälfte der empfohlenen Menge. Gleichzeitig verdoppelte sich die Zahl der konsumierten Erfrischungsgetränke.
Die Beobachtungen ließen sich beliebig fortsetzen, im übrigen alters- und geschlechtsunabhängig. Selbst Frauen zwischen 19 und 24 hatten bei entsprechenden Tests ein Defizit bei nahezu 10 essentiellen Nahrungsmitteln!
Gerade im Falle einer Diät ist die Gefahr zu geringer Mikro-Nährstoff-Aufnahme überaus hoch. Wissenschaftler der Stanford Medical School teilten Freiwillige in vier Gruppen ein, deren Ernährung sich an den vier populärsten Diätprogrammen orientierte.
Ergebnis: Drei Gruppen nahmen zu wenig Vitamine und Mineralien auf, darunter Vitamin B, B12, C und E, Folsäure, Eisen, Magnesium und Zink!
Schlussfolgerung der Wissenschaftler - Diäten, die auf Gewichtsverlust abzielen, sollten die Gesamtqualität der Ernährung im Blick haben. Erhöhte Aufmerksamkeit sollte der ausreichenden Zufuhr an Mikro-Nährstoffen gelten.
Vor diesem Hintergrund ist das ständige Credo vieler TV-Doktoren und Ernährungsexperten, eine gute Diät sei ausreichend, zumindest fragwürdig. Dabei nutzt die Mehrzahl der 'Diätspezialisten' selber kräftig Nahrungsergänzungsmittel.
Halten wir fest:
Eine Unterversorgung im Hinblick auf Vitamin- und Mineralienaufnahme beeinträchtigt empfindlich die Stoffwechselaktivitäten und kann negative Folgen haben. Im nächsten Artikel werde ich näher erläutern, wie Gesundheit, Muskelaufbau und Körperfettanteil aktiv beeinflusst werden können.
An der Serie "Ernährungsprogramm zum Muskelaufbau" interessiert?
Teil I und Teil II sind bereits online und weitere Artikel folgen.